Slice of Life - Mysterious High School

Etwas später…
15 Uhr
Derek biegt in die Straße zum Imbiss ein. Die Beerdigung war kurz und nur unter ihnen. Zeus wedelt mit dem Schwanz hin und her. Seit Sasha in der Erde verschwand, hat Inga den Welpen nicht mehr los gelassen. Er parkt, schnallt sich ab und schaut zu Inga. Seufzend streicht er seiner Freundin über die Wange. „Ich bewundere dich, Inga… du bist so ein starkes Wesen. Komm… jetzt können wir etwas essen, und danach gehen wir einkaufen…“ Er will sie nur trösten. Er weiß, dass Inga immer anders war als die anderen und somit nicht durch das Standardzeug zu trösten ist. „Okay?“, er schaut sie liebevoll an.
Hannes macht sich grade zusammen mit seinem Partner bereit zur OP. Goliath löst die Kette von ihrem Hals und legt sie Lexus um. „Sieh es als Glücksbringer…“, flüstert sie ihm zu und lächelt nervös. Die Tür öffnet sich und Redjeck kommt herein, gefolgt von zwei Schwestern welche sich auch sofort um Lexus kümmern. „Kommst du, Goliath?“ Das Mädchen nickt, drückt noch ein einmal seine Hand und küsst ihn auf die Lippen, ehe sie Redjeck aus dem Zimmer folgt. Die Kette ist das Kettchen, an dem das Maskenstück von Lexus dran ist. Sie hat es ewig nicht abgenommen und immer bei sich. Seit dem Crash welcher ihr bereits Jahre vorkommt, hängt dieses Stück um ihren Hals.
Ivy betritt als erste den Dachboden. Nadége hat bereits die Kisten rausgeräumt die wichtig sind. Das Mädchen kniet sich neben die erste und öffnet diese. „Dann wollen wir mal sehen, Derek Sisterck, was du so zu verbergen hast!“, meint sie und packt das erste Fotoalbum aus. Nichts Besonderes. Derek mit seinen Eltern und einem kleinen Jungen. Vielleicht ein Bruder, welcher verstorben ist. Aber das hätte er doch erwähnt, oder? Ivy blättert interessiert durch die Alben und beginnt auf einmal zu lachen. Sie zeigt ihrer Schwester ein Bild von Derek ohne Vorderzähe und mit einem Pflaster auf der Nase. Er war damals schon sehr blass, aber sehr niedlich! „Kaum zu glauben. Oh! Schau mal hier…“ Ein Bild von Derek und dem kleinen Jungen am Strand. „Derek und Damico“, liest Ivy vor. Der Name kommt ihr bekannt vor, aber das ist jetzt eine andere Geschichte. Sie schmunzelt. „Süß“, bemerkt sie.

Inga schaut ihn mit Kulleraugen an und nickt, ehe sie ebenfalls aus dem Auto steigt, Zeus natürlich in ihrem Armen. Vorsichtig drückt sie das Wesen an sich und krault ihm über die Lefze. „Derek. Danke, dass du das alles für mich tust.“ Sie läuft neben ihm her. „Es wird wahrscheinlich einige wenige Tage dauern, aber dann sollte alles wieder gut sein. So ist es doch immer.“ Sie lächelt schwach. „Außerdem, wenn du Mal nicht da bist, dann hab ich diesen kleinen Kerl hier.“, entgegnet sie mit einem breiteren Lächeln und hebt ihm Zeus entgegen.
Lexus grinst und winkt kurz. „See you later.“ Als er sieht wie sein Cousin hingegen auf die Aufwachstation gebracht wird, wird im schwer ums Herz. Warum Seto auch immer solch eine große 'Last' auf sich nimmt. Er hört nur noch wie jemand durch die Tür des Krankenhauses rennt, ehe sich seine Türen hinter ihm schließen. „SETO!“, wimmert und wird noch gerade so gleichzeitig von Redjeck und Goliath aufgehalten. „Lasst mich zu ihm! Lasst mich zu ihm! Bitte! Er braucht mich, ich, lasst mich los!“ Sie schaut Redjeck und Goliath an, als sei sie ein verschrecktes Kaninchen. Sie will jetzt und sofort in das Zimmer, in welches ihr Freund gebracht wird.
Noir schaut ihrer Schwester über die Schulter und lächelt ein wenig. „Das sind also Derek und dieser Damico hm? Cool. Echt. Die sehen sich schon einen Tick ähnlich, nur das sich ihr Aussehen selbst da unterscheidet wie Tag und Nacht. Beispiel ist die Hautfarbe. Aber niedlich.“ Sie kniet sich neben Nadége und schaut in einer der Kisten. „Sind das alle seine Er- Moment, was ist das?“ Irritiert holt sie einen eigenartigen langen Mantel aus dem Karton. Darin sogar totale schwere Stiefel und vieles das sie an Hundhalsbänder mit Dornen erinnert. Ja an genau sowas erinnert es sie. „Hat er Mal den Emos oder Punks angehört?“, fragt sie nun neugieriger.

Derek schaut seine Verlobte verliebt an. „Ich hetze dich nicht Inga…“ Er streichelt ihr über die Wange. „Zeus ist da, meine Mutter ist da und ich bin auch da…. Ich werde für immer alles für dich tun und das weißt du!“ Als Inga sich an ihn drückt wird ihm warm ums Herz und er küsst sie auf die Schläfe. „Na, aber jetzt hopp! Ich bin am Verhungern!“ Er schiebt seine Freundin sanft in den Imbiss und sucht für sich und seine Begleitungen einen Platz Zeus war schon Gasi und so muss man sich keine Sorgen machen, dass er irgendwie in den Laden macht und…. „Guten Tag darf ich ihre… Derek!“ Derek schaut auf und strahlt. „Natascha! Oh wie schön dich zu sehen!“ „Ganz meiner Seits“, trällert die Frau und umarmt Derek einmal herzlich.
„Alva du darfst da nicht rein!“, meint Redjeck ernst und packt sie an den Schultern. „Seto ist jetzt in der Aufwachstation! Er braucht seine Zeit!“, meint Goliath mit trauriger Stimme. Sie hat Angst um Lexus, das ihm etwas passiert, die OP nicht gut verläuft oder schlimmeres. Was schlimmer sein kann als „Die OP ist nicht gut verlaufen“? Sie weiß es nicht. „Alva… Seto braucht jetzt vor allem eines… Ruhe. Und sie werden dich garantiert nicht zu ihm lassen…“, flüstert Goliath und schaut ihre Leidensgenossin tot traurig an. „Er war aber mutig und sehr selbstlos… du darfst stolz auf ihn sein…“, flüstert sie leise und schaut auf ihre Finger. Redjeck betrachtet die beiden Mädchen traurig. „Alva… kein Arzt der Welt würde dich jetzt da rein lassen!“, meint Redjeck, fest und bestimmt.
Ivy zuckt mit den Schultern und schaut zu dem Mantel. „Hatten wir nicht alle schon einmal eine solche Phase?“, fragt sie etwas leicht hin und blättert weiter um. Doch irgendwann… lassen die Fotos nach und keine neuen kommen mehr. Die Seiten bleiben leer und Ivy klappt das Buch zu. Scheinbar gibt es von Derek keine Bilder mehr seit er die Grundschule verlassen hat. Was ist passiert? Mit den Minuten ziehen die beiden einiges mehr heraus. Dereks Vergangenheit ist seltsam, verschleiert und… „Derek’s Death Note?“, stammelt Ivy als sie ein schwarzes Notizbuch aus der Kiste zieht. Darin stehen Namen. Viele Namen die sie nicht kennen. Ab und an aber auch Nadéges oder Damicos Name. Ganz oft aber fällt ein Name: Flavio Sisterck. Ivy schaut zu ihrer Schwester und sieht erst jetzt, was diese in der Hand hält. Eine Kassette mit der Aufschrift „Mein Todes Erbe“. Auf dem Dachboden stehen noch einige alte Sachen, darunter auch ein alter Fernseher mit einem Kassetten Rekorder. „Ich kümmere mich um den Fernseher, kram du mal weiter.“ Und was sich noch alles in den Kisten befindet…

Inga winkt der Dame lächelnd zu. „Guten Tag. Ist es in Ordnung wenn der Kleine heute ausnahmsweise hier im-“ „Ja ja.“, entgegnet Bremer mit einem Wink der Hand und legt seinen Arm um Natascha nachdem er seine Hände an einem Handtuch abgetrocknet. „Also ihr Zwei, was kann ich euch bringen. Wollt ihr hier essen oder es mitnehmen?“ „Hier bitte.“ Bremer nickt. „Euch steht jeder Tisch zur Verfügung, sucht euch einen aus, ich kümmer mich solang an die weiteren Kunden.“ Inga kichert und nickt ehe sie wieder die Hand von Derek ergreift.
Alva schaut Goliath und Redjeck erschrocken und panisch an. „Nein! Ich.. aber ich will zu Seto!“, wimmert sie und lässt sich dann auf Goliaths Umarmung ein. Nachdem sie eine Weile vor sich her gewimmert hat wischt sie sich einige wenige Tränen aus dem Gesicht. „Mr Hatcher? Wann... glauben sie kann ich zu ihm? Glauben Sie oder glaubt ihr Zwei, dass alles gute verlaufen ist und ich mir keine Sorgen machen soll? Ich bin so schnell ich konnte hier her gerannt..  ich.. ich habe solche Angst bekommen und.. als gerade so auf dieser Liege lag.. sein Körper wirkte so Tod und leblos..ich.. entschuldigt mein Verhalten..“, sagt sie beschämt und blickt zu Boden.
Noir nimmt das Heft aus Ivys Händen und blättert es ebenfalls durch. „Da stehen immer wieder dieselben Namen drinnen. Warum.. Death Note... er hat damals gerne Animes geguckt, aber nicht nur sowas wie Pokemon oder?“ Sie betrachtet das Einband. „Aber warum hat er sich so oft den Tode derselben Personen gewünscht?“ Sie runzelt verwirrt, sowie überrumpelt die Stirn und hebt danach die Kasette hoch. „Hast du schon einen Videorekorder gefunden wo wir die reinschmeißen können?“, fragt das Mädchen verunsichert.

Derek führt Inga zu einem der Tische und schiebt ihr den Stuhl ran, ehe er sich selber daneben setzt. Natascha bringt sofort die Karten und zieht dann Block und Stift. „Was darf ich euch bringen?“, fragt die werdende Mutter. „Eine Cola für mich und einen Krokus-Pfirsich-Tee für den kleinen Engel hier vor mir!“ Natascha notiert sich alles. „Ich komme dann gleich wieder!“ Während sie durch die eine Tür in die Küche geht, kommt Damon aus der anderen Tür. Er trägt wie Bremer eine rote Hose, ein weißes Hemd mit einer Roten Weste. Dazu um die Hüften eine weiße Schürze. „Hey, schau mal wenn wir da haben!“, grinst Damon, als er die beiden sieht. „Nett euch hier zu sehen!“ Damon arbeitet bei Bremer mit im Laden? Er hat den Hühnchen-Hut-Job aufgegeben, als Bremer es ihm hier vorgeschlagen hat. Freundlichere Mitarbeiter, er ist immer in der Nähe von Naiya und außerdem: Rot ist einfach seine Farbe. Er kann es tragen.
Ivy nickt. „Ja, gib her!“ Death Note. Ivy hat mal von dem Anime gehört und das er gut sein soll. Aber diese ganze Sparte ist ja mal gar nichts für sie. Sie bleibt da lieber bei Game of Thrones und ihrem Steampunk. Während der Videorekorder die Kassette zurückspult, macht es sich Ivy neben ihrer Schwester bequem. „Ist das Ding an?“ „Nimm deine Hand weg, du Arschhirn!“ Ivy blinzelt verwirrt als der Fernseher hell wird und man eine Szene aus einer Disco Lounge sieht. 8 Jugendliche sitzen im Kreis, einer hält die Kamera. In der Mitte des Tisches steht eine Shisha, es wird ordentlich geraucht und Alkohol onmass. „Jetzt zeig es noch mal!“, meint eines der Mädchen mit auffällig großem Ausschnitt, die sich an einen Jungen mit langen schwarzen Haaren drückt. Es sieht aus als würde das Top gleich kaputt fliegen, so stramm ist es schon gespannt. Der Junge grinst aufreizend, greift nach der Shisha und zieht einmal kräftig daran. Länger als man es eigentlich sollte. Er löst sich von dem Teil und schließt die Augen. Kurz darauf Dampft er aus Nase und Mund zu gleicher Maßen und schickt in Schüben Rauchkreise aus seinem Mund. Die Jugendlichen klatschen und das Mädchen küsst den Kerl. Wenn man es küssen nennen kann. Ivy will sich am liebsten die Hand vor die Augen halten, weil sie sich so sehr fremdschämt. „Nehmt euch ein Zimmer!“, brüllt einer der Jungen und wirft etwas, was der schwarzhaarige aber abwehrt! Die Szene bleibt noch eine Weile zu sehen, zeigt zum Beispiel ein Wetttrinken von dem schwarzhaarigen und einigen anderen Jungen. Die Maße an Alkohol die die da Konsumieren ist sicherlich nicht gesund. Dann ändert die Kulisse und zeigt eine Rückbank auf der unter anderem Das Mädchen mit dem T-Rex-Ausschnitt, als auch ein Kerl und noch ein Mädchen, natürlich knutschend, sitzen. Das Mädchen hat ihre Arme um den Fahrer, der schwarzhaarige, geschlungen und flüstert ihm etwas ins Ohr. Daraufhin gibt dieser Gas und führt eine Vodka Flasche an seine Lippen. Die Musik wird aufgedreht und im Auto herrscht ausgelassene Stimmung. Während das Tacho auf rund 110 K/mh beschleunigt dreht der schwarzhaarige Fahrer seinen Kopf nach hinten und knutscht das Mädchen mit dem Ausschnitt. Der Kameramann zoomt an die beiden ran. Ivy schüttelt den Kopf. „Ej, schautsch auf die Sraße du Okna!“, lallt der andere Kerl und während der Fahrer den Mittelfinger zeigt wechselt die Szene wieder. Erneut eine Gruppe von Jugendlichen. Monster-Ausschnitt und der schwarzhaarige stehen in einer Gruppe von anderen. Die Mädchen tragen alle Bikinioberteile, während die Kerle teilweise ebenfalls nur Schwimmbekleidung. „Wer fängt an?“, fragt der Kameramann und der schwarzhaarige hebt sofort die Hand. In seinem Mund baumelt eine Zigarette. Die Gruppe jubelt und beklatscht den Jungen. Das Mädel klebt natürlich wieder an seinen Lippen, aber nicht lange, dann löst er sich und rennt an dem Kameramann vorbei. Kurz sieht man das Schild „Betreten verboten“ Schild, dann springt der Junge von einer Klippe und schreit dabei ausgelassen. Die anderen folgen. Szenenwechsel. Wieder eine Bar. Alt bekannte Szene. Der schwarzhaarige Junge mit seinem sehr aufreizenden Mädchen als Anhängsel. Wett trinken. Mehrere Gläser stehen vor dem Jungen und einem Zweiten. Während der schwarzhaarige ein Glas nach dem anderen Leert, übergibt sich der Zweite schon. Die Menge hinter den beiden Jubelt und das Mädchen springt ihm an den Hals. Dieser schluckt den Rest runter, reckt dann die Faust in den Himmel und fällt dann über das Mädchen her. Beide fliegen zu Boden und der Kameramann versucht verzweifelt einen freien Platz zu finden. Schlussendlich steht der Junge doch auf. Das Mädchen wirft sich immer noch anschmachtend an seine Brust. Nun werden die rufe auch endlich deutlicher. Sie rufen… „DEREK!“ und während der Kerl grinsend seinen Mittelfinger in die Kamera hält, pausiert Ivy das Video und schaut zu ihrer Schwester.

Inga winkt Damon zu. „So trifft man sich wieder!“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. „Wie arbeitet es sich hier denn? Ich hoffe gut.“ „Dem Jungen kann es nicht besser gehen!“, sagt Bremmer lachend und haut dem Blondschopf kräftig auf den Rücken, sodass dieser einige Schritte nach vorne taumelt. „Na na na! Nicht das du mir hier noch zu Grunde gehst Damon!“ Inga hält sich kichernd die Hand vor den Mund. Anscheinend hat Derek eine super Location gewählt und kann seine Herzensdame aufheitern und ablenken.
Noir schaut geschockt zu dem Fernsehr. „Was. Und vor allem, WER war das.“, keucht sie und schaut zu dem Death Note. Sie ist plötzlich ganz grün im Gesicht, steht auf und rennt die Treppe vom Dachboden hinunter in den ersten Stock, ins Bad und übergibt sich. Diesen Jungen soll sie lieben? Diesen Jungen mit solch einer ekligen Vergangenheit? Das Bild von ihm ist für sie nun vollkommen zerstört. Weshalb musste sie das sehen? Es ist abartig. Sie will nicht wissen mit wie vielen solcher Flittchen er rumgemacht hast. Kurz darauf übergibt sie sich wieder. Hustend steht sie auf, spült sich mit Wasser den Mund aus und zieht einen Kaugummi aus ihrer Jackentasche. Schwankend steht sie im Türrahmen und schaut auf als sie ihren Namen hört. Oder bildet sie es sich nur ein? Es fordert sie ziemlich viel Mühe um zurück auf den Dachboden zu kommen.

Derek lacht und schaut zu Bremer. „So wie Sie den armen Jungen auch triezen!“ Damon lacht ausgelassen. „Ich muss dann mal weiter!“ Er rennt zum nächsten Tisch und Derek schaut Bremer an. „Ich hätte gerne diese… Gemüsenudeln alá Naiya! Es klingt himmlisch!“, grinst Derek und schaut zu seiner Freundin. „Ach! Und für Zeus ein Wasser bitte!“, lächelt Derek. Natascha kommt aus der Küche, in der Hand ein Tablett mit einem Glas Cola und einer sehr schönen Tasse mit Krokus-Pfirsich-Tee! „Hier bitte schön ihr beiden!“ Derek schaut zu Inga und legt seine Hand auf ihre.
Ivy reicht ihr die Flasche Wasser. „Auf dem Band sind noch 5 Minuten… ich…“ Sie seufzt. „Das stehen wir durch, oder? Wir haben immer hin noch schlimmeres gesehen, oder?“ Als Noir nickt, drückt sie ihrer Schwester die Hand. Ivy weiß, das Noir dieses Video so hart trifft, weil sie Derek sehr gerne hat. Wieder drückt Ivy auf Play. Die Szene wechselt und zeigt eine Strandparty. Naja, auf den ersten Blick. Auf den zweiten ist es scheinbar eine große Drogen-Tausch Runde. Viele Mädchen sind Obenrum blank, einige knutschen ungehalten im Mondlicht rum. Andere gehen noch weiter. Die Kamera dreht sich und wieder sieht man Derek und das Mädchen. Damals hatte der tatsächlich lange Haare, sogar sehr lang. Während das Mädchen ihm anschmachtend am Körper hängt grinst Derek in die Kamera. „Das geht an die Schlampe und den Frauenschänder die sich meine Eltern schimpfen!“ Er reckt zusammen mit seiner Freundin die Mittelfinger in die Kamera. Dabei hält er einen Joint zwischen den Fingern. Die Aufnahme bricht ab, da Datum in der Ecke ändert sich und zeigt eine ganz andere Szene. Derek von hinten, wie er die Tür zu einem Raum öffnet. „Und? Wie findest du es?“ „Es… ist neu…“ Derek klingt verunsichert. Diese Szene spielt nur ein viertel Jahr nach der Strandszene. „Du wirst dich gewöhnen müssen.“ „Ich weiß…“ Derek trägt den Mantel, den Noir aus dem Karton gefischt hat und dreht sich zur Kamera. Dicke Augenringe, ein Verband um den Hals… „Wie lange?“ „Wie bitte?“ Derek steckt die Hände in die Tasche. „Wie lange bleiben wir?“ „Für immer…“, flüstert die Männerstimme. Derek beißt sich auf die Lippe und dreht sich weg. Das Videoband bricht ab und Ivy will schon das Video raus holen, als auf einmal ein weiteres Video erscheint. Es stammt nicht von der Kamera, ist aber scheinbar drauf geschnitten. Man sieht eine Nachbarschaft. Schreiende Menschen, wie sie zu etwas hinlaufen. Dann Rauch, als die Person die mit der Kamera um die Ecke läuft sieht man was los ist. Ein Haus steht in Flammen und während die Feuerwehrleute verzweifelt versuchen das Haus zu löschen, halten zwei einen Jungen auf welcher versucht zum Haus zu gelangen. „LASST MICH DURCH! SIE WIRD STERBEN!“, schreit er. Ivy kneift die Augen zusammen. „Das ist Derek!“, meint Ivy. „Nein, sie dürfen nicht… HEY!“ Derek reißt sich los und rennt zu dem Haus. Er springt über den Zaun und stürzt dann ins Haus. „DEREK!“ Die Kamera schwenkt um und zeigt Nadége, etwas Jünger. Sie trägt eine dicke Decke um ihre Schultern. Ihre Haare sind an gekokelt und an ihrer Seite… Ivy reißt die Augen auf, doch da schwenkt die Kamera schon um. Die Feuerwehrmänner schreien wie wild, versuchen den Brand zu löschen. An einem Fenster im ersten Stock sieht man eine Person. Sie versucht das Fenster auf zu bekommen. Doch vergebens. Eine zweite Silhouette taucht auf, wirft sich gegen das Fenster und in genau der Sekunde schallt eine Explosion. Zwei Gestalten fliegen durch die Luft, schlagen nicht weit von der Straße auf dem Boden auf. Die filmende Person rennt sofort hin und… „Oh Gott…“ Ivy hält sich die Hand vor den Mund. Derek, blutüberströmt, wie er eine ebenfalls blutige Inga im Arm hält. Das Video endet, der Bildschirm wird schwarz.

Noir starrt wie paralysiert auf den Fernseher. Sie fasst sich an die Wange. Sie ist nass. Hat sie geweint? Blut. Als die Erinnerungen an das zurückkehren, was sie gesehen hat, als Derek sie gesehen hat wird ihr zum wiederholten Mal übel. Sie kann es wieder riechen. Das Blut, den Gestank. Noir hatte nie solche Anfälle, das weiß Ivy, umso schlimmer ist es, dass sie in letzter Zeit so oft vorkommen. Nie hatte Noir Probleme mit egal was für schweren Fällen. Nie hat sie sich beschwert und nie hat sie auch nur mit einer Wimper gezuckt. Wahrscheinlich liegt die Reaktion daran, dass sie die Person kennt und ihr Körper da einfach anders reagiert als er eigentlich sollte. „Das ist krank..“, murmelt sie. „Das ist krank und nicht normal..dass.. Derek.. das Video war nicht so schlimm.. also.. das ich.. mir ist kalt.“ Sie blickt zu Ivy. Wieso hat er seinen Vater als Frauenschänder und seine Mutter als Schlampe bezeichnet, dass würde sie zu gerne wissen. „Warum?“, bekommt sie gerade so aus ihrem Mund heraus.

Ivy schüttelt einfach nur Sprachlos den Kopf und greift in die Box in der das Video war. Sie zieht Bilder hervor und… Sie schlägt sich die Hand vor den Mund und schaut zu Noir, ehe sie dieser die Bilder gibt. Es sind Bilder von ihm und Inga. Inga sieht nicht so schlimm aus. Sie hat eine schlimme Narbe an der Schläfe. Ihre Arme und Beine haben schrammen und ihr Rücken ist blau und grün. Dann kommt sie zu den Bildern von Derek und schlagartig weicht jede Farbe von ihrer Haut. Dereks linke Gesichtshälfte ist völlig vernichtet. Ein Loch klafft da, wo seine Wange einst war. Sein linkes Auge ziert eine wulsige Narbe, sein Mund ist aufgerissen und Blutig. Auf dem nächsten Bild sind seine Arme zu sehen. Neben Narben die an Rasierklingen, Scheren oder Messerschnitte erinnern, fehlt an seiner Schulter fast ganz die Haut. Seine Brust sieht aus, als hätten achtzig Tiger Hunger gehabt. An seinen Beinen sind nur Nadelstiche zusehen. Er wurde also genäht. „Heilige…“ Ivy reicht Noir das letze Bild. Derek Rücken. Es sieht aus, als wäre eine Silvesterrakete in seinem Rücken explodiert. Eine Narbe so groß wie… sein ganzer Rücken hat ihm die Haut zerstört. Es sieht schmerzhaft aus. Er muss leiden… Ivy zieht zitternd ein kleines Schwarzes Heftchen aus dem Karton. Poet steht vorne Drauf und Ivy klappt es auf. Gedichte, Songtexte, Geschichten. Er hat eine schöne Schrift. Plötzlich segelt aus dem Heft ein Bild. Es zeigt Derek, den alten, mit den langen Haaren, mit einem Mädchen etwas kleiner wie er. Sie hat sehr schöne rostrote Haare, bernsteinfarbene Augen und… „Das ist Inga…“ Sie dreht das Blatt um. Das Datum hinten auf dem Foto spielt nur 3 Monate, nachdem Derek in dem Video das Zimmer betreten hat. Das sonst so taffe Mädchen wischt sich über die Augen und schaut ihre Schwester traurig an. „I-Ich weiß nicht wieso… aber ich hab das Gefühl…. Wir wissen nicht mit wem wir es hier wirklich zu tun haben…“ Langsam aber sicher breiten die Schwestern die Alben, Fotos und mehr auf dem Boden aus. Es gibt schöne Bilder, aber irgendwann werden sie weniger, bleiben ganz aus und beginnen erst wieder, nachdem Umzug wie die beiden Mädchen herausfinden. Der Junge der neben Derek auf manchen Bildern zu sehen ist, ist Dereks ältere Cousin und Adoptivbruder Damico. Mit der Zeit sehen sie auch Bilder von Flavio, Dereks Vater. Dann Häufen sich langsam die Bilder mit Derek und Inga, auf vielen ist auch Damico drauf. Zeitgleich liest Ivy aus Dereks altem Tagebuch vor. Er erzählt von „Black-Day“, dem Tag, an dem der Grund passierte weshalb sie umgezogen waren. Oft wird auch erwähnt wie sich Flavio und Derek streiten, dass Derek das Gefühl hat, Flavio würde etwas verheimlichen. Dann beginnt die Zeit, wo immer öfter Inga erwähnt wird. Er ging auf ein Internat und lernte dort dieses Mädchen kennen. Als Noir Ivy ein Bild reicht, legt Ivy das Tagebuch weg und nimmt es an. Es ist ein Selfie von Inga und Derek. Auf dem Bild trägt sie einen Pferdeschwanz, er hat die Haare geschnitten. Beide lächelnd. Derek eher unsicher, Inga dafür strahlend. Man kann verstehen wieso er sie liebt. Beide halten ihre Arme in die Kamera. Auf Ingas Arm sind leichte schliere zu erkennen. Dereks sind voller verblasster Narben. Das Bild ist wohl eines der jüngsten. Ivy schaut zu ihrer Schwester, dann wieder auf das Bild. Wie viel Zeit wohl zwischen dem Bild und dem Video liegen?
Unten öffnet sich eine Tür. „Mom? Wir sind wieder da!“ „Oh Scheiße!“ Derek! Und Nadége hat betont, das Derek nicht sehen dürfte, wenn Ivy und Noir in seinen alten Sachen rumschnüffeln! Unten begrüßt Nadége ihren Sohn sehr herzhaft. Sie muss Zeit schinden und die Mädchen sicher aus dem haus bekommen!

Noirs Blick wandert zu ihrer Schwester. Ist etwa schon so viel Zeit vergangen oder sind sie wirklich schneller zu Hause als gedacht? Das mit Derek und Inga ist gerade ein enormes Problem! Wie soll sie denn ungehindert nach draußen kommen? Sie würden von den Beiden entdeckt werden, daraus würde Folgen, das Derek höchstwahrscheinlich ausflippen wird, seine Mutter wahrscheinlich wieder verachten würde und der Aktion von seiner Mutter, ihr und Ivy nie verzeihen würde. Das er sie dann wieder verachtet würde sie sich nicht verzeihen können. „Scheiße.“, flüstert sie leise und nervös. Sie blickt auf dem Dachboden umher und denkt nach. Wenigstens gibt es hier drei Dachfenster. Nach einer kurzen Denkaktion, tippt sie Ivy auf die Schulter. „Ich hab eine Idee. Wie fahren jetzt die Leiter ein und verschließen den Dachboden so wie es sich gehört und wenn es klappt. Dann können wir flott alles was hier herumliegt aufräumen.“ Sie kratzt sich am Arm. „Da ist ein Fenster und du weißt sicher worauf ich hinaus will oder? Also komm.“ Als Ivy sich nur unsicher erhebt und ihr folgt, flüchten Sie zu dem Eingang zum Dachboden, greifen nach der Leiter und ziehen sie so leise und schnell es ihnen erlaubt ist, diese hoch. Als diese einmal quietscht hält sie die Luft an. Anscheinend muss Derek das gehört haben, das Nadége lachend auf ihn einredet. Von unten hört man Inga kichern und sagen, dass er es sich sicher einbildet und irgendein offenes Fenster quietscht und wieder geölt werden sollte. Als Noir ein leises Bellen war nimmt wirkt sie verwirrter als zuvor. Nachdem sie das Verschließen hinter sich gebracht haben und die Stimmen nicht mehr wahrnehmen können, klopft sie sich den Staub von der Kleidung. Auch nachdem die zwei Schwestern alles soweit ordentlich hingestellt haben gibt es Nervenkitzel pur. Langsam aber sicher muss sich das Mädchen ein lachen verkneifen. Das ist, was sie vermisst hat. Action und Nervenkitzel. Lächelnd stellt sie sich an die Dachschräge und öffnet das Fenster. „Willst du zuerst klettern oder ich? Wir.. müssen aber darauf achten nicht auffällig zu sein, noch schlimmer wird’s wenn sie uns dann im Garten oder sonst wo erwischen. Kleine Action unter uns Zweien was?“ Das sie diesen Mann, also den Vater von Derek schon gesehen hat verdrängt sie tatkräftig. Es muss ja nicht jeder Wissen, was sie unter anderem bei Dereks Berührungen vor Kurzem gesehen hat,
Inga lächelt Nadége währenddessen glücklich an. „Ja, dass stimmt. Nachdem ich von der OP zurückkam hatte er mir diesen süßen Zeus geschenkt. Ich war auch völlig überrumpelt! Er ist doch so süß, wie Zucker was? Und.. danach waren wir Sascha Taylor begraben. Das hat Derek alles für mich organisiert. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich ihm danken kann.“, schwärmt sie. Von dem was oben wirklich los ist ahnt sie ja nichts.

Derek schaut misstrauisch die Treppe hoch, wendet sich dann aber wieder seiner Mutter zu. Ivy schaut ihre Schwester an "Ich hab eine Idee! Warte auf mein Zeichen!" Ivy ist einfach die Sportlichere! Sie klettert raus und harkt sich sofort unter die Regenrinne. Sie winkt ihr zu, deutet aber noch an zu warten, dann lässt sie sich nach hinten fallen und verschwindet über die dack kannte. Zwei Minuten Später klingelt es unten. "Oh! Hallo Ivy! Wo ist den Noir?", lächelt Nadége und schaut sie an. "Ach, die kommt gleich nach. Sie zieht sich noch um!" Das Zeichen. Noir muss da jetzt raus. Derek packt die Einkäufe aus die sie geholt haben und reicht Inga eine Dose mit Hundefutter. Er bemerkt Ivys Blick. Diese kann einfach nicht verstehen wie aus.... Dem schmächtigen Video-Derek so jemand werden konnte. Dereks Muskeln spielen unter seiner Haut, als er die Dosen in den Schrank stellt. Ivy fleht darum das Noir es rechtzeitig aus dem Dachboden geschafft hat. "Esst ihr mit?" "Äh, wie?" "Esst ihr mit, hab ich gefragt", wiederholt sich Derek und schaut das rothaarige Mädchen an. "Ja. Also... wenn Noir kommt gerne." Derek nickt. "Mom? Wo steht noch mal der Essig?" "Neben der Spüle im Schrank!" "Okay, danke!" Ivy versteht es wirklich nicht. Was ist den passiert das Derek so einen Wandel gemacht hat! Während im Death Note noch Nadéges Name bis zum Abwinken stand, so behandelt er die jetzt mit sehr viel Liebe und Respekt. Als sie den Karton mit dem Spielzeug hoch heben will, stellt Derek sofort den Topf weg und eilt ihr zu Hilfe. Ivy setzt sich unsicher an den Esstisch.
Hannes notiert sich grade noch die Ergebnisse der OP. Im Augenwinkel hat er immer den Monitor zu Lexus Zimmer. Redjeck legt grade Goliath die Hand auf die Schulter. Beide sagen noch etwas, dann gehen sie auch. Lexus Licht wird gedämmt und Hannes drückt auf eine Taste. Setos Zimmer wird eingeblendet. Er ist schon die ganze Zeit am schlafen. Ihm wurde auch viel Blut abgenommen und er braucht Schlaf. Als es an seiner Tür klopft horcht Hannes auf. "Herein", meint er Fachmännisch und strahlt als er seinen Sohn und seine Tochter sieht. "Alva! Damon! Wie schön euch zu sehen!" Er legt seine Arme um Alva und gibt ihr einen Kuss. Damon ist dafür zu Cool! "Was gibts?", lächelt Hannes. "Naja... Alva spielt mit dem Gedanken Ärztin zu werden... und da bist du doch... ein guter Ansprechpartner, oder?" Hannes schaut zu Alva. "Stimmt das?"

Noir steht auf dem Dach und atmet schnell. Sie ist keine so gute Sportlerin wie ihre Schwester, aber hilflos ist sie auch nicht. Seufzend holt sie tief Luft und springt vom Dach. Abrollen nicht vergessen! Abrollen ist das wichtigste. Hart kommt sie auf dem Boden an und rollt sich gerade noch rechtzeitig ab. Fest beißt sie sich auf die Zähne und flüchtet in den Vorgarten um in ihre Straße zu kommen. Von da aus läuft sie auf ihre Schwester zu. „Hi Ivy! Und.. hi Derek! Wie geht es euch?“ Leider hat sie sich einige schrammen während des Falles hinzugefügt.“
Alva setzt sich nun auf den Schoß ihres Onkels, naja nun eher Vaters und schaut ihn mit großen und interessierten Augen an. „Ich.. naja... Damon hat da nur teilweise recht.“ Sie kratzt sich an der Schläfe und lächelt ihn an. „Ich interessiere mich zwar dafür, aber es war bisher nur eine Berufsidee ich meine, du hilfst so vielen Menschen und ich wollte schauen ob mir diese Tätigkeit gefallen könnte. Immerhin bin ich noch auf der Suche, Damon weiß glücklicherweise ja schon genau was er werden will.“ Sie schaut auf die Monitore. „Wieso beobachtest du sie eigentlich? Und... wie geht es Seto?“

Nadége schaut Noir unsicher lächelnd an. „Ehm…. Auch nicht besser als vorhin“, meint Derek und geht wieder an den Herd. Er holt eine Pfanne, den Essig und beginnt zu kochen. „Heute gibt es Cabonara-Eintopf. Ich hoffe ihr seid nicht Laktoseintollerant!“ Nadége streicht ihrem Sohn über die Schulter. „Du bist ein so guter Koch!“ „Danke, Mom. Es reicht um dich und Inga zu versorgen“, lächelt er und schaut seine Mutter glücklich an. Ivy kann nicht anders und starrt den Jungen an. Er trägt nur langärmlige Sachen und wirklich oben ohne hat sie ihn noch nie gesehen… Ob er immer noch… Ivy zuckt zusammen als Noir sie anstupst. „Hm? Wie bitte?“ „kann ich dir was zu trinken anbieten, habe ich gefragt“, meint Derek mit dem Pfannenwender in der Hand. „Äh, Cola. Bitte“; meint Ivy unsicher.
Hannes schaut Alva an und deutet auf die Monitore. „Bei Patienten auf der Intensivstation muss ich sie im Fall des Falles im Auge behalte. Sollte etwas passieren, sagen wir mal, dass Setos Vitalwerte sinken, dann muss ich das sofort bemerken können. Ansonsten könnte er sterben.“ Hannes drückt auf einen Knopf und kurz darauf wird der Monitor neben Seto angezeigt. Er zeigt Herzschlag und Atmung. Bei Seto sollten wir das eigentlich nicht benutzen. Da er aber Blut gespendet hat, ist es als Vorsorge. Ansonsten verfügt jedes Zimmer über eine Art Private Vernetzung. Wir wissen immer welcher Patient welche Werte hat oder wie es ihm geht.“ Er schaut Alva an. „Seto schläft Aktuell noch, er ruht sich aus.“

Noir seufzt. Sie sollten sich endlich Mal zusammenreißen. Das was sie gesehen haben, haben sie nunmal gesehen, auch wenn es schwer zu verdauen ist. Muss Derek aus diesem Grund sofort als andere Person gesehen werden? Dies ist wahrscheinlich der Grund, weshalb er niemandem von seiner Vergangenheit erzählt, aber.. durch diese Grundinformationen kann man ihn viel besser verstehen. „Also... ich bin nicht Laktoseintolerant.“, sagt sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht und folgt ihm und Inga in die Küche. „Du kochst wirklich oft allein? Da hat es Inga ja wirklich gut bei dir.“ Lächelnd setzt sie sich an den Tisch und zuckt zusammen als sie etwas am Knie berührt. Sie kippt sogar vom Stuhl und krabbelt einige Schritte rückwärts. Inga hält die Luft an und rennt an Noirs Seite. „Tut mir Leid! Das, ihr kennt ihn noch nicht.“ Sie hebt den kleinen Rüden auf ihre Arme. „Das ist Zeus.“ Noir lacht erschrocken. „S-seit wann?“ „Heute, ganz neu. So gesehen auch als Trost für die OP.“ Die schwarzhaarige lächelt. „Wie geht es dir denn?“ „Ganz ok. Derek tut alles dafür um mich lächelnd zu sehen.“
Alva lächelt ein wenig gequält. „Aber er ist stabil oder?“ Als er nickt seufzt sie erleichtert. „Da bin ich ja dann beruhigt. Aber.. ich wollte dich ja noch abfragen wegen deinem Beruf.“ Sie legt ihren Kopf gegen seine Schulter. „Da du genauso klug bist wie Daddy und du ja jetzt auch mein Daddy bist, kannst du mir doch sicherlich erklären was für weitere Aufgaben du so hast. Außer Operationen und alledem, dass man über Ärzte schon in der Grundschule erzählt bekommt.“ Sie benutzt das Wort Daddy lieber wenn sie ihren wahren Vater nennt, da sein Verlust nicht so schmerzt als wenn sie Dad, Vater oder seinen Namen nennen würde.

Es zischt und Derek weicht etwas zurück. Das Öl spritzt und er stellt den Herd etwas runter. Ivy schaut den Hund an und lächelt. „Süß! Und er heißt Zeus?“ „Ja, Goliath hat den Namen empfohlen“, meint Derek und wischt sich die Hände ab ehe er ein Messer holt und beginnt das Gemüse zu schneiden. Zeus japst fröhlich, als Noir ihn krault. Übereifrig rennt er im Kreis, stolpert und landet auf der Nase. Er jault einmal, schnaubt, schüttelt sich und rennt dann sofort weiter durch den Flur. „Er ist noch sehr jung“, meint Derek und führt seine Finger an die Lippen ehe er laut Pfeift. Sofort dreht Zeus sich um und rennt zurück zu Derek. Japsend und Bellend springt er an ihm empor. „Ja was denn? Bist du ein feiner?“ Der arme Welpe ist so happy, wer bekommt fast keine Luft, als er den Kopf in den Nacken legt und laut jault. Jap, er ist der feine!
Hannes nickt. „Natürlich kann ich das, Spatz. Aber nicht mehr heute. Ich bin müde, muss diese Formulare noch ausfüllen und will dann nur noch nachhause!“ Damon legt Alva eine Hand auf die Schulter. „Die Besucherzeiten sind auch bald vorbei! Und je schneller Dad weiter arbeiten kann…“ „Desto schneller bin ich wieder da!“ Hannes gibt Alva noch einen Kuss und schaut dann auf seine Unterlagen. „Ich bringe nachher etwas vom Asiaten mit!“, lächelt Hannes du Damon greift nach Alvas Hand. Hannes notiert etwas und reicht Alva dann den Zettel. „Google das mal, dann weißt du genau wie es Seto geht!“ Die Daten auf dem Zettel stehen nur dafür, dass Blutmangel Erscheinungen auf den Plan rufen kann, die dafür sorgen können, das man an Kreislaufproblemen leiden kann. Aber Seto ist ja in ausgezeichneten Händen.

Inga schaut zu Derek. „Ich kann es nicht glauben, wie schnell er sich an Zeus gewöhnt hat.“ „Wieso das?“, fragt Noir irritiert. „Nun ja, Derek war damals nie für Tiere, umso schöne ist die Überraschung! Ich bin damals mit einem Kätzchen und einem Vogel groß geworden. Nicht die beste Kombination, aber es war toll. Die hatte ich aber nur bis zum 9 Lebensjahr, dann nicht mehr.“ Noir nickt anerkennend und schaut dann zu Ivy. Sie selbst ist größtenteils immernoch verwirrt und überfordert mit dem was sie auf dem Dachboden gefunden haben, aber es wären ja nicht die Kadrics, wenn sie nicht gelehrt darin wären, sowas zu verdrängen oder es sich nicht anmerken zu lassen, dass man Dinge weiß von denen andere nicht ahnen. „Ich finde die Idee von Derek aber ebenso süß wie du Inga. Er hat es anscheinend geschafft die abzulenken. Jetzt sollte alles nur noch besser werden, huh?“ Inga nickt. „Ja das sollte es.“ Dann flitzt sie mit einem kühlen Handtuch zu ihrem Verlobten und legt es an seinen Finger. „Tollpatsch, du.“
Alva nickt. „Danke Dad.“ Sie fällt ihm nocheinmal kurz um den Hals, küsst ihn auf die Wange und lächelt. „Pass auf dich auf und mach keinen Unsinn!“ ruft sie lachend und rennt Damon hinterher, welchem sie sofort auf den Rücken springt. Da er auch noch so unvorbereitet auf ihren Angriff war, kippen beide nach vorne. Lachend landen sie mit einem Knall auf dem Boden. Alva hält sich ihren Bauch vor lachen und kriegt sich kaum wieder ein. „Damon?“ fragt sie nachdem sie sich endlich beruhigt hat. „Du bist der beste Cousin den man haben kann. Hab dich lieb, Brüderchen.“, sagt sich frech und steht auf. Scheint als wäre ihre Sorge um Seto so gut wie genommen worden zu sein. „Und? Was machen wir jetzt? Zu Tante Leila und Percy gehen oder machen wir was ganz anderes? Wie lautet dein Masterplan?“

Derek lacht nur nervös und gibt ihr dann einen Kuss. Damon beordert den Weg nachhause und fällt daheim auch schon erschöpft in sein Bett. Es war ein anstrengender Tag. Hannes tauchte zuhause nicht auf und erst gegen ein Uhr morgens des nächsten Tages kam die SMS bei Leila ein, dass er da bleiben muss, da es Probleme gibt. Eigentlich gab es keine, doch er wollte einfach nicht nachhause. Er kann Leila nicht in die Augen schauen….

DIENSTAG 09.JUNI 2014 – SOMMER!

Seto macht grade seine Sporttasche zu, als er hört wie die Tür auf geht. Er muss gar nicht schauen, um zu wissen, dass es Alva ist. Strahlend dreht er sich um, breitet die Arme aus und fängt sie in seinen Armen ab. Sanft küsst er sie. „Hey!“, strahlt er glücklich und setzt sie vorsichtig ab. Damon ist mit Naiya mit, sie soll ihm was „erklären“. Naja, man weiß ja, wie das Endet. Goliath verlässt so eben auch das Krankenhaus. Lexus hat geschlafen und sie wollte nur etwas hinbringen. Er soll sich ausruhen… Auf Lexus Beistelltisch im Krankenhaus sitzt der kleine Tabaluga, in seiner Hand eine Milkaschokolade mit der Aufschrift: „Werd wieder gesund!“ Sie vermisst ihn doch irgendwie. Seto hebt seine Sporttasche vom Bett und setzt sich dann drauf. „Was führt dich den hier her?“ Er sieht besser aus als auf dem Video vom Vortag. Er strahlt  wieder, als sei nie etwas passiert. Naja, das kommt wohl vor allem von der hübschen Alva!
Ivy schaut aus dem Fenster und beobachtet wie Derek und Inga mit Zeus in den BMW steigen. Als sie davon fahren nickt sie ihrer Schwester zu. „Komm, wir können! So lange die beiden weg sind haben wir genug Zeit!“, meint sie etwas gehetzt und greift nach ihrer Jacke. Derek konzentriert sich auf die Straße und drückt neben her die Schnellwahlnummer von Damico. Er hat ja zum Glück eine Freisprechanlage zu besitzen. Während es tutet, streicht Derek seiner Verlobten über die Wange. Er lächelt zart und wirkt dabei gar nicht so bedrohlich wie sonst immer! Er wollte selber noch mal im Krankenhaus vorbei um bei Lexus vorbei zu schauen, irgendwo fühlt er sich ja auch verantwortlich für seinen… „Freund“, wenn man es so nennen kann!

Alva kichert und küsst Seto sanft. „Was mich hier her führt ist doch eine ganz blöde Aussage. Du bist mein fester Freund. Ich hatte Angst. Du kannst Damon und Hannes fragen, sie werden die bestätigen, dass ich das Krankenhaus auf den Kopf stellen wollte. Goliath oder Mr Hatcher könntest du auch fragen.“ Ihre Wangen werden ein wenig rot vor Scham. „Ich hatte wie gesagt nur Angst, aber Hannes konnte mich später beruhigen und hat mir versichert das es dir gut geht und jetzt bin ich fröhlich, also glücklich dich wieder zu haben. Wie geht es dir eigentlich und WEHE DU ÜBERANSTRENGST DICH!“, fiept sie besorgt, aber dennoch ziemlich streng.
Noir nickt und schnappt sich ihre Camouflage Jacke und folgt ihrer Schwester. Sie trägt eine schwarze Leggings, weinrote Sneakers und ausnahmsweise Mal Bauchfrei, da ihr verdammt warm ist. Wieso auch immer. Liegt vielleicht wirklich nur am Sommer. Ihre Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und rennt. Rennt ihrer Schwester so schnell sie kann hinterher. An der Tür angekommen werden sie schon von Nadége willkommen geheißen. „Danke, danke. Das.. gestern ist anscheinend noch gut gegangen.“, entgegnet sie. Ja sehr gut Noir. So gut das du einige Schürfwunden an den Armen hast.

Seto lacht und schaut sie verliebt an. „Ich werde nichts tun, was mich überanstrengt! Ich werde nur da liegen und mich von dir Füttern lassen!“ Als sie zufrieden nickt, schaut er grinsend auf seine Fingernägel. „Das heißt aber auch, dass ich nicht mehr Kuscheln darf! Zu anstrengend!“ Er lacht als Alva ihn mit einem Kissen verprügelt. Er packt ihre Hand, zieht sie zu sich ran und küsst sie. „Mir geht es wunderbar. Ich bin nur noch sehr müde. Falls du mir eine Hühnerbrühe machen könntest, wäre ich dir sehr verbunden. Oder ich frag meine Tante, ob sie das macht! Dann hebe dich zu mir ins Bett und wir kuscheln. Und zwar so lange bis einer von uns beiden kaputt gekuschelt ist!“ Dabei drückt er den kleinen Flaumball namens Alva an seine Brust. Sie ist so… flauschig! SEINE FLAUSCHIGE ALVA!!
Nadége schaut die Mädchen an. „Bitte, alles was ihr seht ist Vergangenheit! Er hat mich gestern noch gefragt, wieso ihr euch so komisch verhaltet!“, meint die Mutter. „Es ist ihm aufgefallen!“ Ivy senkt den Kopf und entschuldigt sich, ehe sie ihrer Schwester nach oben folgt. Sofort kramt sie in der einen Kiste wieder rum. Das Video gestern war einfach… DAS soll Derek gewesen sein? Und das Death Note… Sie will es irgendwie nicht glauben. Es dauert nicht lange, da zieht die ältere der Schwestern eine weitere Kassette aus einer der Kisten. Daran klebt ein Brief, wo dran steht: „Zukünftiges-Ich“. Sollen sie es anschauen? Wenn… es nur für Derek aus der Zukunft gedacht ist? Aber welchen Zukunfts-Derek. Den Jetzigen, oder jemanden, der noch weiter in der Zukunft steckt. Ivy schaut zu Noir.

Alva setzt sich auf seinen Schoß und legt ihren Kopf auf seine kräftige Schulter. „Du kriegst Kuscheleinheiten und Hühnerbrühe und wirst verwöhnt, dass verspreche ich. Immerhin bist du krank und ich muss mich um dich kümmern.“ Sie krault ihm durch den Haaransatz am Nacken und setzt sich dann aufrecht. „Ach ja! Ich war auch bei meinem Onkel um mich über den Beruf des Arztes zu erkundigen. Vielleicht werde ich auch irgendwann Ärztin. Wer weiß das schon? Vielleicht interessiert mich ja doch was anderes?“
Noir schaut ihre Schwester eine Weile lang an, ehe sie sich erhebt, den Dachboden so gut es geht ordent, eine Decke auf dem Boden ausbreitet und sich drauf setzt. „Lass ihn uns ankommen. Vielleicht verstehen wir ihn dann besser. Neben dem was wir bisher wissen, über seine seltsame Vergangenheit, sein Leben, dass er hinter sich gelassen hat und was er gehasst hat. Aber wir wissen nicht genug. Wahrscheinlich gibt uns dieses Video mehr Auskunft darüber was er will, was er vielleicht beschützen will, was er nicht mehr sein will.“

Seto hat die Augen geschlossen und seine Hände um ihren Rücken. Es klingt als würde er schnurren. „Mmhm…“, murmelt er, während ihre Hände weiter durch seine Haare kraulen. Er schmunzelt zufrieden und legt den Kopf dabei etwas schief. Draußen steht Hannes vor Lexus Zimmer. Er hat gerade seine Vitalwerte genommen und ist der Ansicht, das Lexus bald schon wieder fit sein wird! Auf einmal schreit! „Alva!“ Marion ist ebenfalls auf dem Weg zum Zimmer von Seto. Der Feueralarm geht los. „Was? Flammen?!“, keucht der Hauptarzt und stolpert zusammen mit Marion ins Zimmer. Alva kauert neben der Tür. Seto unter dem Fenster und beide starren das Bett an, welches verkohlt ist. Aber nicht das Bett bereitet sorge, sondern Setos Arme, welche Lichterloh brennen, ich aber scheinbar nicht verletzen.
Ivy schaut Noir an und nickt ernst. Dann schiebt sie die VHS Kassette rein und drückt auf Play. Es klimpert und eine Hand verschwindet vor der Kamera. Derek schaut in die Linse. Seine Augen sind klar, als wäre er aus einem tausendjährigen Schlaf erwacht. Doch er sieht nicht aus wie heute. Er ist kleiner, schmächtiger und irgendwie grauer, nicht weiß wie jetzt, sondern wirklich grau wie Asche. Er lächelt ganz scheu, während er sich auf ein schwarzes Bett setzt. „Hey… wenn du das hier siehst, dann… wirst du es wahrscheinlich überstanden haben. Hoffe ich…“ Er holt tief Luft und lehnt sich zurück. Er ist nicht schmächtig… er ist Mager! Abgemagert bis auf die Knochen. Ivy verzieht das Gesicht und schaut zu ihrer Schwester. Sie pausiert das Video. „Noir… ich weiß nicht… wenn das nur für Derek ist… sollte es dann nicht auch nur Derek sehen? Ich… ich weiß es wirklich nicht ob ich das… wirklich sehen will…“

Alva keucht erschrocken und hält sich die Hand aufs Herz. „Dad?“ fiept sie und drückt sich ein wenig enger gegen die Wand. „Dad?!“, quiekt sie. „Was ist mit Seto passiert?! W-warum steht er in Flammen ich.. DU SAGTEST ES WÜRDE IHM BESSER GEHEN!“ Sie schaut Hannes entsetzt an. „Wie oft willst du mich denn noch anlügen?! Erst lügst du mich und Damon an, dass du am Abend nach Hause kommst mit asiatischem Essen. Was glaubst du? Genau, Tante Leila hatte mit Absicht nicht gekocht! Du hättest anrufen können! Bis eben habe ich dir verziehen! Aber jetzt hast du mich auch noch angelogen was meinen Freund angeht! WARUM BRENNT ER!?“, schreit sie in hysterisch an.
Noir legt ihre Hand auf die Schulter ihrer Schwester und schaut sie vorsichtig lächelnd an. „Das mag sein. Ich will das eigentlich auch nicht sehen, aber vielleicht.. nein nicht vielleicht, ich bin mir sicher dass uns das Video helfen könnte ihn zu verstehen. Ich will ihn verstehen Ivy.“ Sie kaut auf ihrer Lippe herum. „Oder glaubst du, dass ich irgendwann mit ihm darüber reden soll? So wenn es seiner Verlobten auch besser geht? Immerhin.. ich weiß doch auch nicht Ivy. Es ist nicht wie ein normaler Einsatz. Hier schauen wir in die Privatssphäre eines Freundes..“ Sie seufzt schwer.

Hannes funkelt Alva erbost an: „Ich habe dich nicht angelogen! Seto ging es gut! Wie das jetzt kommt weiß ich nicht! Es ging ihm auch besser!“ „Könnt ihr eure familiären Differenzen bitte beiseite stecken und mit bitte HELFEN!“, schreit Seto panisch und wedelt mit den Armen auf und ab. Marion kommt in das Zimmer gerannt, einen Feuerlöscher im Anschlag. Es knallt, zischt und Seto lehnt sich erleichtert zurück. Hannes schaut Alva wütend an. „Wirf mir nie wieder so etwas vor! Ich belüge weder ich! Noch belüge ich deine Mutter noch deinen Bruder!“ Er richtet sich auf. „Marion! Schaff sie hier raus und bereitet Mister Hatcher bitte auf eine Magnetresonanztomographie vor! Dazu bitte ich Sie sofort Miss Kahn und Mister Hatcher zu informieren!“ „Redjeck?“ „Nein, Nakoa!“ Marion nickt und geht zu Alva um sie an der Hand zu nehmen. „Anordnung des Arztes!“ Hannes kniet sich neben Seto. „Wie geht es dir?“ „G-Gut… ich hab mich nur erschrocken…“; keucht Seto und schaut auf seine Haut. Nichts kaputt! Nicht einmal seine Kleidung!
Ivy seufzt und schaut ihre Schwester an. „Kein normaler Einsatz…“ Sie seufzt und zieht ihre Beine fest an ihren Körper. „Ich… okay! Du hast recht wir sollten…“ Sie will nach der Fernbedienung greifen doch diese ist weg. „Hö? Wo ist sie? War sie nicht eben noch bei dir?“, wendet sich Ivy an Noir, doch als sie zu ihrer Schwester schaut sieht sie bereits den Schatten im Augenwinkel. Beide Schwestern drehen den Kopf. Nadége steht noch halb auf der Treppenstufe zum Dachboden und schaut die Schwestern wehmütig an. „E-Es tut mir so schrecklich Leid!“, wimmert sie. Vor ihnen steht Derek, in voller Größe, mit der Fernbedienung in der Hand. Und er schaut sie an… Ivy schluckt. Dieser Blick… Er knackt laut und die Fernbedienung zerbricht in seinen Händen.

Alva faucht und bildet einen Eisblock um seine Beine. „LASS MICH LOS!“, fordert sie und blickt zu Hannes. „Zwar gehört familiäres nicht dazu, aber.. ich verstehe nicht. Ich verstehe dich nicht Hannes! Du wirkst anders? Ich bin immer ruhig, immer still, immer freundlich, aber ich bin sauer und verzweifelt. Ich fühle mich verraten. Beim lieben Gott, Hannes... Dad... egal was der Grund dafür ist, dass du dich in letzter Zeit so verhältst, aber... Ivyes hätte es sicherlich nicht so gewollt.“ Dann legt sie Marion ihre andere Hand auf den Oberarm, sodass das Eis zu schmelzen beginnt. „Entschuldigung, ich wollte nur ein wenig Zeit. Ich komme mit.“ Sie schaut traurig zu Seto. „Ich liebe dich.“, formt sie mit ihren Lippen. „Ruf mich dann einfach an ok?“
Noir holt tief Luft. „Derek, w-warte.. bitte... wie lange bist du hier, bitte stehst du hier schon 5 Minuten, dann hättest du hören müssen, dass wir das nicht mehr wollten. Derek bitte..“ Sie hebt panisch die Hände vor sie Brust und macht dabei eine besänftigende Bewegung. „Es ist. Nicht so. Wie es aussieht. Wir wollen doch nur helfen.. Derek das.. wir wollten es uns nicht anschauen.. wir.. ich wollte mit dir reden.. bitte glaub uns.“ Seine Augen. So voller Hass und Enttäuschung. Voller Verächtlichkeit. Es versetzt ihr einen schrecklichen Stich ins Herz. Und ob sie ihn noch liebt, immerhin verfliegt dieses Gefühl nicht von einem Tag auf den anderen. Diese Freundschaft hat ihr noch den letzten halt gegeben. Immerhin war sie noch nie verliebt, weshalb es für sie schwer ist ihn wahrscheinlich jetzt als Freund zu verlieren, wo sie schon damit klar gekommen ist, dass sie keine Chance bei ihm haben wird. „Derek.. bitte.. hör uns zu.. bitte.. gib deiner Mutter aber nicht die Schuld dafür.. bitte..“

Seto schaut Alva wehmütig an, dann wird sie von Marion weg geführt. Dieser seufzt aber nur einfach. „Bitte hab etwas Erbarmen mit deinem Vater… er hatte es gestern nicht leicht.“ Er schaut zur Rezeption, nickt ihnen zu und kurz darauf wird ein Taxi für Alva gerufen. „Ich muss dich an dieser Stelle leider alleine lassen. Aber ich vertraue darauf, dass du nicht wegläufst!“ Er verneigt sich höflich, wendet sich ab und geht. Wenige Sekunden später kommt ein blonder Wildfang durch den Eingang gestürzt, auf ihren Fersen ein etwas pummliger Miniatur-Hatcher. Goliath flattert wie eine Böe durch das Krankenhaus und verschwindet dann schon auf Intensiv. Alva hat sie nicht einmal bemerkt. Aber man sieht den Unterschied zwischen den beiden „baldigen-Hatcherfrauen“.
Ivy erhebt sich sofort und schaut Derek ebenfalls verängstigt an. Derek beginnt zu vibrieren. Wortwörtlich. Es sieht aus, als hätte man eine Soundbox zu laut eingestellt und nun würde der Bass ihn zum Vibrieren bringen. Die Fernbedienung fällt zu Boden, Derek geht einen Schritt auf Noir zu und unwillkürlich stolpert Ivy zurück. „D-Derek! Bitte! Deine Mutter sie…“ „Ich mache meine Mutter für NICHTS verantwortlich! Sie trägt keine Schuld!“, faucht Derek Ivy an und das ganze Obergeschoss scheint zu beben. Der Schall, welcher von seiner Stimme ausgeht bringt das Gebäude zum Wackeln. „Aber ihr zwei! Vertrauen! Kennt ihr das Wort nicht?! VER-TRAUEN!?“, schreit er Noir an. „A-Aber….“ „NICHTS aber! Ihr zwei verlasst AUF DER STELLE DIESEN DACHBODEN UND SCHIEBT EURE ÄRSCHE RAUS AUF DIE STRASSE!“ Ivy packt ihre Schwester an der Hand und zerrt sie zu Treppe. Dort lässt sie Noir los und springt ins untere Geschoss. Derek dreht Noir den Blick zu. „Hier mit ist dein Job erledigt! Inga braucht deine Hilfe nicht mehr!“ Er geht zum Fernseher und reißt die VHS-Kassette aus dem Player.